Das Ehepaar Johannes und Dorothea Seeger lebte von 1897 bis 1913 auf Hela, er als Pastor des kleinen Ortes, sie als Gemeindeschwester. In dieser Zeit entstanden diese Aufnahmen, die über 100 Jahre später dem Fotoalbum der Familie Seeger entnommen sind. Diese Bilder zeugen von der Bewegung der damaligen Zeit. Das Kirchengebäude wirkt auf jedem Foto immer ein wenig verändert, auf dem ursprünglich sandigen Boden wird in den Hinterhöfen Gemüse angepflanzt, die kleinen Ruderboote der Fischer sind mittlerweile zu größeren Fischersegelbooten geworden und weichen bald den motorisierten Kuttern. Eine Zeitreise in Bildern, die wie gemalte Stillleben daherkommen und dennoch lebendig und wirklichkeitsnah wirken.
Dorothea Seeger (1878-1945) lebte um die 19. Jahrhundertwende 16 Jahre lang als Frau von Pastor Hans Seeger auf Hela. Später schreibt sie in Briefen ihre Erinnerungen an diese prägende Zeit nieder. Bereits der Empfang durch die Einheimischen war überaus herzlich. Aufgrund einer kurzen krankenpflegerischen Ausbildung übernahm die "Frau Pfarrer" die medizinische Grundversorgung der Bevölkerung, welche zu ihrer Hauptaufgabe wurde. Nebenbei veranstaltete sie Kirchenkonzerte und komponierte Chorstücke für den Chor der Fischersleute.
1913 erfolgte der tränenreiche Abschied von der Halbinsel, da ihr Mann einem Ruf an eine andere Pfarrstelle auf dem Festland folgen musste. Der Kontakt mit den Helschen riss aber nie ab. 1938, zu der Zeit, als die Helschen bereits ausgewiesen waren, verfasste Dora Seeger diese Briefe, um Trost zu spenden und die Erinnerungen wach zu halten an die, wie sie selbst schrieb, geliebte Heimat. "Und so wuchsen [...] unsere Herzen zusammen, unzertrennlich bis auf den heutigen Tag. Gab es auch zuerst viel Schweres zu überwinden, so war das Ende herrlich."
Diese Lebenserinnerungen sind ein Schatz für jeden interessierten Leser.
Download als PDF (16 MB) : Hela - Unvergessenes Land
Anfang der 1980er Jahre hat der Volkskundler Dr. Ulrich Tolksdorf von der Kieler Christian-Albrechts-Universität viele ehemalige Heelsche besucht und Tonbandaufnahmen der Heelschen Mundart angefertigt. Die Heelschen haben die von ihm vorgesprochenen hochdeutschen Sätze (aus dem Wenkerbogen) in Heelschem Platt wiederholt. Diese Aufnahmen sind unter Regionalsprache.de anhörbar.
Um 1900 begann die touristische Erschließung Helas. Vor allem Besucher aus dem Danziger Raum kamen als Tages- und Sommergäste, die unter anderem über die Seebrücke anlandeten und im neu gebauten Kurhotel und den privaten Gästeunterkünften unterkamen. Einige wohlhabende Gäste bauten sich auf der westlichen Seite Helas Strandvillen. Das kleine Städtchen bot mit Sandstränden, Hafen, Leuchtturm und historischer Dorfstraße ein romantisches Ambiente und muß den Touristen fast wie eine Museumsstadt vorgekommen sein. Diese verklärende Romantik, die in starkem Kontrast zu dem harten Leben der vielen Fischerfamilien stand, haben die Fotografen versucht mit ihren Bildern, die häufig zu Postkarten wurden, einzufangen.
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Im Mittelpunkt dieser Fotos sehen wir die Hel'schen bei der Arbeit und in der Freizeit zwischen ca. 1920 und 1945. Bitte achten Sie auf die Bildbeschreibungen (werden z.Zt. überarbeitet). Können Sie zu den Fotos weitere Hinweise geben? Wo und wann wurde das Foto aufgenommen, welche Tätigkeit wird ausgeübt, welche Personen sind abgebildet, wer hat fotografiert?
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