In früheren Jahrhunderten wurde in kleineren Ortschaften die Stellen des Lehrers und des Organisten meistens in Personalunion von derselben Person ausgefüllt. Ein aus der Literatur augenfälliges Beispiel ist der Lehrer Lämpel aus Wilhem Busch' "Max und Moritz" (erschienen 1865). Zusätzlich zum Orgelspiel leiteten die Organisten ggfs. einen Chor und verrichteten Küsterdienste. Gründe für das Zusammenlegen dieser eigentlich unterschiedlichen Tätigkeiten lagen u.a. in dem niedrigen Gehalt und dem geringen Umfang der Beschäftigung von einfachen Lehrern, die häufig anderen Gemeindebediensteten wie z.B. Nachtwächtern schlechter gestellt waren.
Der Unterricht in der Volksschule des 19. Jahrhunderts war übersichtlich. Ein Stundenplan konnte z.B. so aussehen: 12 Stunden Lesen und Schreiben, 6 Stunden Religion, 5 Stunden Rechnen, 3 Stunden Gesang und Kirchenlieder. Die Schulaufsicht hatte in Preußen bis 1870 die Kirche inne, was die heutzutage als hoch anzusehende Stundenzahl im religiösen Bereich erklären mag.
Übersicht beginnend 1630
- 1630 - 1668 Martin Klering
- 1668 - 1670 Gottwald Böttiger
- 1670 - 1678 Zacharias Wesemann
- 1678 - 1690 Gabriel Schultz
- 1690 - 1695 Gottfried Jagemann
- 1695 - 1703 Gottfried Kuck
- 1703 - 1705 Jakob Weber
- 1705 - 1709 Andreas Lange
- 1709 - 1716 Emanuel Wittstock
- 1716 - 1717 N. Morscheit
- 1717 - 1731 Johann Jakob Schultz
- 1731 - 1742 Gottfried Neumann
- 1742 - 1750 Gottfried Armbrust
- 1750 - 1770 Jakob Wittig
- 1770 - 1820 Johann Gottlieb Reinhardt
- 1820 - 1839 Friedrich Tybußek
- 1839 - 1856 Johann Friedrich Totzke
- 1856 - 1858 Louis von Hauenschild
- 1858 - 1859 Otto Ferdinand Blumenthal
- 1859 - 1860 Ernst Louis Meyer
- 1860 - 1879 Friedrich Wilhelm Müller
- 1879 - 1910 Adolf Lull
- 1910 - 1911 Krause (vertretungsweise)
- 1911 - 1920 Otto Laskowski
- 1920 - 1923 Pfarrer Ludwig Theodor Erich May (vertretungsweise)
- 1923 - 1924 Erhard Brüschke (nicht Organist)
- 1924 - 1930 (?) Theodor Radczynski
- Seifert (nicht Organist)
- - 1938 Paustian