(polnisch: Hel)
Die erste gesicherte schriftliche Erwähnung Helas befindet sich auf einer Urkunde aus dem Jahr 1351. Hela war im Mittelalter eine Doppelstadt, bestehend aus der Altstadt (Alt-Hela), welche vollständig vom Erdboden verschwunden zu sein scheint, und der Neustadt (Neu-Hela), dem heute noch existierenden Städtchen. 1378 wurde Hela vom Hochmeister des Deutschen Ordens das Stadtrecht verliehen, das es bis 1872 verteidigen konnte.
Hela wurde im Wesentlichen von deutschsprachigen Fischern bewohnt und bildete so die Grenze zum kaschubischen Sprachraum auf der Halbinsel.
Nachdem Hela nach dem 1. Weltkrieg durch den Versailler Vertrag an Polen fiel, wurde die deutsche Bevölkerung, aber auch viele Kaschuben, die die polnische Staatsbürgerschaft nicht annehmen wollte, ausgewiesen. Viele siedelten sich im neu entstandenen Freistaat Danzig an. Nach Erlangung der Danziger Staatsangehörigkeit konnten diese jedoch zurückkehren und weiter in Hela leben.
Ab 1933, einhergehend mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten in Deutschland, spitzte sich die Lage weiter zu. Die Bevölkerung hatte unter permanenten Kontrollen und Schikanen der polnischen Geheimpolizei zu leiden und die polnischen Behörden verboten die deutsche Sprache zu benutzen. 1938 wurden schließlich die letzten Deutschen ausgewiesen.
Nach dem Polenfeldzug 1939 und dem Beginn des 2. Weltkriegs konnten im Frühjahr 1940 viele Helaer Familien für kurze Zeit wieder zurückkehren.
Berühmt wurde Hela durch die Evakuierung der deutschen Bevölkerung 1945. Hunderttausende Bewohner der ost- und westpreußischen Gebiete flohen vor der anrückenden Sowjetarmee und wurden über die Ostsee mit allen verfügbaren Schiffen Richtung Schleswig-Holstein und Skandinavien evakuiert. Bei den Kämpfen um Hela 1945 wurde die Stadt fast vollständig zerstört.
Mit dem Ende des 2. Weltkrieges wurde Hela nun endgültig Teil des polnischen Staates und der Bereich Hela wurde zum militärischen Sperrgebiet erklärt. Erst seit Öffnung des Eisernen Vorhangs 1990 können die deutschen Helaer wieder ungehindert ihre alte Heimat besuchen.